
Haftpflichtversicherung für Mietsachschäden: Alles, was Du wissen musst
Ein umgestoßenes Weinglas auf dem Teppichboden, Kratzer im Parkett oder ein Abplatzer in der Badewanne – Mietsachschäden können schneller passieren, als Dir lieb ist. Aber was zählt als Mietsachschaden, wann springt Deine Haftpflichtversicherung ein und wann nicht? Hier erfährst Du, was wichtig ist.

Inhalte
1. Was sind Mietsachschäden?
Mietsachschäden sind Beschädigungen an Deiner gemieteten Wohnung oder Deinem gemieteten Haus, für die Du als Mieter haftbar gemacht werden kannst. Dazu zählen Schäden an „fest mit der Mietsache verbundenen“ Elementen, die zur Vermietung gehören, wie Fußböden, Wände, Türen, Fenster (ohne Scheiben!) oder Sanitäranlagen. Klassische Beispiele für Mietsachschäden sind:
- Rotweinflecken auf dem Teppichboden
- Brandlöcher im Parkett
- Ein Sprung im Waschbecken
Nicht alle Schäden, die an einer Mietwohnung entstehen, gelten jedoch als Mietsachschäden.
Ob und in welchem Umfang Deine Privathaftpflichtversicherung für einen Mietsachschaden aufkommt, hängt von den genauen Vertragsbedingungen ab. Einige Policen schließen bestimmte Schadensarten (wie Verschleiß und Allmählichkeitsschäden) aus; oft gibt’s auch eine Selbstbeteiligung. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick in die Versicherungsunterlagen.
2. Wer haftet für Schäden in der Mietwohnung? Haftpflicht als Absicherung
Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Dir fällt ein Kochtopf auf den Küchenboden und eine Fliese bekommt einen Sprung oder ein Missgeschick beim Bohren beschädigt eine Wasserleitung. Doch wer haftet eigentlich für solche Schäden in einer Mietwohnung?
Grundsätzlich gilt: Mieter haften für Schäden, die sie schuldhaft an der Wohnung (und ggf. der mitvermieteten Einrichtung) verursachen – spätestens beim Auszug. Dabei spielt es keine große Rolle, ob das Missgeschick aus Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit passiert ist! Es bringt also wenig, sich mit „Das war doch keine Absicht!“ rauszureden.
Die gute Nachricht: Eine private Haftpflichtversicherung kann Dich in vielen Fällen schützen. Sie prüft, ob und in welcher Höhe Ansprüche berechtigt sind, übernimmt berechtigte Forderungen und wehrt in manchen Fällen auch unberechtigte Ansprüche ab.
Das kann im Ernstfall eine enorme finanzielle Entlastung sein! Denn den hoffnungslos beklecksten Fußboden austauschen oder neue Türen einbauen zu lassen kostet schnell mehrere tausend Euro. Ohne Versicherung müsstest Du diese Summen aus eigener Tasche zahlen.
3. Welche Schäden übernimmt die Haftpflichtversicherung und welche nicht?
Hier steckt der Teufel wie so oft im Detail und es lohnt sich ein Blick in Deine Versicherungsbedingungen. Da gibt es meistens eine extra Klausel für Mietsachschäden.
3.1 Das übernimmt die Haftpflichtversicherung:
Typischerweise übernimmt die Haftpflichtversicherung die Kosten für Mietsachschäden, solange diese:
- nicht vorsätzlich entstanden sind
- keine typischen Verschleiß- oder Abnutzungsspuren sind
- keine Schäden an Heizungsanlagen oder Elektro- oder Gasgeräten und Co. sind
- keine Schäden durch Allmählichkeit sind
Übrigens gibt es bei der Adam Riese Privathaftpflichtversicherung eine Ausnahme: Schäden, die durch allmähliche Einwirkung von Temperatur, Gasen, Dämpfen, Feuchtigkeit und Niederschlägen (Rauch, Ruß, Staub und dergleichen) entstanden sind, sind mit abgedeckt!
3.2 Das übernimmt die Haftpflichtversicherung nicht:
Es gibt aber auch einige Arten von Schäden, die eher nicht von der Haftpflichtversicherung übernommen werden.
Abnutzung durch normalen Gebrauch oder Verschleiß ist z.B. nicht in der Versicherung abgedeckt, also sowas wie über die Jahre verblasste Wandfarben, runtergetretene Böden oder abgegriffene Türklinken. Diese Art von Abnutzung sollte von jeder Vermietung eingeplant und bei der nächsten Renovierungen behoben werden, dafür zahlst Du ja Miete. Somit fällt das nicht in den Bereich Deiner Verantwortung.
Auch Schäden, die sich über einen längeren Zeitraum entwickeln (sogenannte Allmählichkeitsschäden) wenn Du die vermieteten Sachen inkorrekt benutzt/behandelst, sind nur selten durch Versicherungen gedeckt. Das kann zum Beispiel Schimmelbildung sein, die durch dauerhaft falsches Lüften verursacht wird, oder durch zu aggressive Putzmittel angegriffene Armaturen.
4. Beispiele für Mietsachschäden: Von Haustierspuren bis Wasserschäden
Ein Mietsachschaden kann vieles sein, deshalb hier ein paar klassische Mietsachschaden-Beispiele:
Macke am Waschbecken: Dir fällt beim Zurechtmachen die Parfümflasche aus der Hand und schlägt im Waschbecken einen Chip ins Porzellan.
Kratz- oder Bissspuren durch manche Haustiere: Du hast einen besonders langen Tag im Büro und Deine Katze fühlt sich deshalb einsam und benutzt die Türrahmen als Kratzbaum.
Aber Achtung: Die Privathaftpflicht zahlt nicht bei allen Haustieren – für Hunde z.B. kannst Du eine eigene Hundehalterhaftpflicht abschließen, weshalb die Privathaftpflichtversicherung Schäden dann meistens nicht übernimmt.
Schäden am Fensterbrett und Fußboden: Beim Blumengießen stürzt Dir ein großer Blumentopf ab und schlägt eine Delle ins Fensterbrett und in den Parkettboden.
Weinflecken auf dem Teppichboden: Bei einer wilden Party schüttest Du Deinen Rotwein auf die Auslegware im Wohnzimmer.
Emaille-Schaden an der Badewanne: Beim Putzen rutscht Dir der Eimer aus der Hand und verursacht einen Abplatzer in der Emaille am Badewannenrand.
Übrigens: Bei Adam Riese sind auch Schäden an anderen Dingen, die Du gemietet hast, versichert. Zum Beispiel an Garagen und Carports. Die Einrichtung und Ausstattung von Ferienwohnungen, Hotelzimmern o.ä. ist ebenfalls drin!
5. Meldepflicht für Mieter: So handelst Du richtig bei Mietsachschäden
Ein Schaden in der Mietwohnung ist ärgerlich und kann langfristige Folgen haben: Der kleine Sprung im Waschbecken kann sich zu einem Riss ausweiten, sodass eines Tages das ganze Waschbecken undicht wird, Wasserschäden können sich ausweiten oder schimmeln, die Badewanne kann rosten wenn die Emailleschicht kaputt ist …
Darum ist es wichtig, den Schaden so schnell wie möglich Deiner Vermietung und ggf. Deiner Versicherung zu melden; so kann der Schaden zeitnah behoben und schlimmeres verhindert werden. Wie Du Schäden richtig bei Deiner Versicherung meldest, haben wir hier für Dich zusammengestellt: Schaden melden: Wie gehst Du dabei richtig vor?
Sag deshalb umgehend Deiner Vermietung Bescheid, wenn was passiert ist, denn Missgeschicke können passieren – und Du haftest auch bis zu sechs Monate für Schäden an der Wohnung, nachdem Du schon ausgezogen bist.
Adam Riese Tipp
Gilt nicht nur in Deinen vier Wänden: Mit der Privathaftpflicht von Adam Riese bekommst Du Schutz für alle Lebenslagen, und zwar bis zu 50 Mio. € im Tarif XXL!

Melina war ursprünglich Werkstudentin und ist direkt nach ihrem Abschluss ins Adam Riese Team eingestiegen. Heute kümmert sie sich unter anderem um die Social-Media-Auftritte, Inhalte für die Rechtsschutzversicherung sowie die Adam Riese Karriereseite.